Ein ganz neuer Ansatz für den schonenden Anbau entwickelt sich: Wir stellten Regenrinnen in 1,60 m Höhe auf und pflanzten die Erdbeeren in Säcke und legten diese auf die Regenrinnen. Jetzt hatten wir gewonnen. Keine Pilze und keine tierischen Feinde konnten den Erdbeeren etwas anhaben. Die Ernährung erfolgt mit Flüssigdünger als Zugabe bei der Bewässerung. Ganz gezielt nach Ertrag und dem Entwicklungsstand der Pflanzen. Der Dünger ist sofort pflanzenverfügbar, dadurch gibt es keine Auswaschung oder Bodenbelastung. Der Pflanzenschutz kann auf ein absolutes Minimum reduziert werden.
Es gibt sogar noch weitere positive Effekte. Während der Winterruhe legt man die bepflanzten Säcke auf den Boden, damit die Pflanzen nicht austrocknen. Ende Februar werden die Säcke wieder auf die Regenrinnen gelegt. Da es im Zelt wärmer ist als draußen, entwickeln sich die Pflanzen wesentlich schneller als auf dem freien Feld und wir können schon Erdbeeren ernten, wenn es eigentlich nur Erdbeeren aus südlichen Ländern gibt.
Erdbeerpflanzen bilden im September besonders viele Ableger. Diese Ableger werden abgeschnitten und bei minus 2 Grad C° eingefroren. Wenn im nächsten Jahr die Erdbeeren Ende Juni abgeerntet sind, werden die alten Pflanzen wieder aus dem Sack gezogen. Die Säcke werden umgedreht und man holt die tiefgefrorenen Ableger aus dem Gefrierhaus und pflanzt sie in die Säcke. Die Pflanzsäcke werden für 2 Kulturen (= 4 Ernten) genutzt. Dann sind sie zu sehr durchwurzelt und müssen erneuert werden. Wenn die Erdbeerpflanzen aufgetaut sind, wundern diese sich natürlich warum es im „Februar“ schon so warm ist und fangen an zu wachsen und zu blühen. Deshalb können wir noch einmal von August bis zum Frost frische Erdbeeren ernten!